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Labioplastik – Notwendigkeit oder weiblicher Anspruch?
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Labioplastik – Medizinische Notwendigkeit oder weiblicher Anspruch?

Zusammenfassung

Der operative Eingriff zur Verkleinerung der inneren Schamlippen, der sowohl aus medizinischer, als auch aus ästhetischer Indikation durchgeführt wird, verzeichnet einen deutlichen Zuwachs. Trotz dieses Anstiegs und der zunehmenden Popularität der Intimchirurgie in der Bevölkerung, sind empirische Daten sehr gering. Zur Klärung, welche Frauen sich vorzugsweise einer Labioplastik unterziehen, habe ich die eigenen Datenlage auf Basis von 4 Monaten aufgearbeitet. In diesem Rahmen wurden 32 Patientinnen in Lokalanästhesie oder Intubationsnarkose operiert. Der Altersdurchschnitt lag bei 33,4 Jahren. Es zeigte sich, dass 23 Frauen ledig und 25 Frauen zum Operationszeitpunkt kinderlos waren. 25 Frauen aus der untersuchten Gruppe waren berufstätig. Zusammenfassend kann aus der eigenen Datenlage die Schlussfolgerung gezogen werden, dass bei den Frauen insbesondere hinsichtlich Alter und Berufsausübung eher von einer reiflichen Überlegung hinsichtlich des Eingriffs ausgegangen werden kann. Ästhetik erscheint dominanter zu sein, als die medizinische Notwendigkeit, wobei die Übergänge fließend sind.

Schlüsselwörter

Schamlippenverkleinerung - Labienkorrektur - Labienplastik - Labienverkleinerung – Labienreduktion – Nymphoplastik - Intim-OP - Intim-Chirurgie

Summary

The surgical intervention to the reduction of the internal labia which is carried out from medical, as well as from aesthetic indication recorded a significant growth. In spite of this increase and the increasing popularity of of genital surgery in the population, empirical data are very low. To clarify which women undergo mainly a Labioplastik, I have worked up my own data position based on 4 months. In this context 32 patients were operated in local anaesthesia or intubation anaesthesia. The average age was 33.4 years. It appeared that 23 women were single and 25 women were childless at the time of surgery. 25 women in the study group were employed. To sum up To sum up, the conclusion can be drawn from its own data item that can be expected in women, particularly in terms of age and occupation on a careful consideration with regard to the invasion. Aesthetics appears to be more dominant, than the medical necessity and the crossings are fluent.

Keywords

Labia reduction - Labia correction - Intimate surgery - Correction of internal labia - Nymphoplastik

Einleitung

Die Verkleinerung der kleinen Schamlippen wird für immer mehr Frauen zum Thema. Dass die Intimchirurgie an sich immer mehr in den Fokus der eigenen Betrachtung rückt und damit auch Auswirkungen auf die Öffentlichkeit hat, zeigt neben gesteigerter Medienpräsenz zu dieser Thematik auch die Gründung der neuen Gesellschaft für ästhetische und rekonstruktive Intimchirurgie (GAERID). Ziel dieser Fachgesellschaft, der Ärzte aus mehreren Fachgruppen angehören, ist es, neben dem Erfahrungsaustausch und der Erstellung von Richtlinien, Behandlungsstrategien für Ärzte und Patienten zu veröffentlichen und diese ernst zu nehmende Problematik der Frauen aus dem Tabubereich zu heben.
Wissenschaftliche Daten zu diesem Themenbereich sind bisher sehr übersichtlich und bedürfen in der Zukunft sicherlich einer Überarbeitung.

Grundlagen

Bereits der Begriff der „Schamlippe“ (lat.: Labium pudendum: labium „Lippe“ und pudendum „Scham“), manchmal auch als „Venuslippe“, nach der römischen Liebesgöttin Venus benannt, lässt einen Rückschluss auf die besondere Herausforderung in diesem Gebiet zu. Das Schamgefühl der Betroffenen ist nicht zu vernachlässigen.

Anatomisch bedecken die großen Schamlippen normalerweise die kleinen, nicht sichtbaren Schamlippen (Labiae minorae pudendi), die auch als nymphæ bezeichnet werden.

Bei einer Hypertrophie der kleinen Schamlippen überragen diese die großen Schamlippen und können somit zu ästhetischen oder funktionellen Störungen führen. Dazu zählen im Wesentlichen mechanische Irritationen, die nicht selten zu Entzündungen, Schwellungen oder auch Schmerzen führen können.

Eine Vergrößerung der kleinen Labien kann durch individuelle Veranlagung oder im Laufe der Jahre durch stattgehabte Schwangerschaften oder Gewebeerschlaffung erfolgen.

Für die Definition der Hypertrophie kleiner Schamlippen gibt es bisher keine einheitlichen Kriterien. Und dies obgleich bereits Ethnologen des 19. Jahrhunderts Frauen des Stammes der Khoi-Khoi im südlichen Afrika mit ungewöhnlich vergrößerten inneren Schamlippen beschrieben haben, die den Begriff der „Hottentottenschürze“ prägten. Allerdings ist die Objektivität dieser Quellen fraglich, da viele Studien dieser Zeit rassistisch geprägt sind.

Übertragbar auf die heutige Zeit ist sicherlich, dass eine Variation der gesellschaftlichen Schönheitsvorstellungen bezüglich der Ausgeprägtheit der Schamlippen zwischen den Kulturkreisen existiert.

Merkmale, wie eine Länge der kleinen Labien größer als vier Zentimeter oder die Größe der kleinen Schamlippen in Relation zu den äußeren Schamlippen mit konsekutivem Hervorstehen, scheinen zielführender zu sein. Nicht zu vernachlässigen scheint allerdings, die seit einigen Jahren modern gewordene komplette Rasur der Schambehaarung, die ein anderes Bewusstsein für den Intimbereich mit sich führte.

Bereits 1971 hat der Genitalforscher Robert L. Dickinson (1) die Vermessungen der kleinen Schamlippen an 2981 Frauen vorgenommen (Tabelle 1). Der größte Anteil lag bei einer Labienlänge zwischen 0-2 cm. Eine kleinere empirische Erhebung von Jillian Lloyd et al. (2) an 50 Frauen im Alter von 18 bis 50 Jahren stellte eine innere Schamlippenlänge zwischen 0,7 bis 5 cm (Mittelwert: 2,18 cm) fest.

Tabelle 1: Vermessung der inneren Schamlippen Tabelle 2: Schwankungsbreite der Genitalmaße Tabelle 3: Bildung und Beruf

2009 wurde darauf hingewiesen (3), dass die Genitalmaße der Frau großen Schwankungen unterliegen und individuell sehr variabel sind.

Die Gründe für eine Labioplastik sind sicherlich vielfältig und beinhalten, neben dem rein ästhetischen Wunsch, Überschneidungen mit dem medizinischen Indikationsbereich. Am Häufigsten werden dabei Schmerzen bei sportlicher Betätigung (z.B. Fahrradfahren), beim Geschlechtsverkehr, Beschwerden beim Sitzen oder beim Tragen enger Kleidung, Strings oder Bikinis angegeben. Belastend für die Patientinnen sind auch vorhandene anatomische Asymmetrien oder Veränderung nach einer Entbindung. Nicht zu unterschätzen ist der psychischer Leidensdruck, der nicht selten zu Partnerproblemen führt oder gar ein Zurückziehen aus der Öffentlichkeit bewirken kann. Auch Bemerkungen von Partnern/ Fremden scheinen nicht selten vorzukommen.

Patietin, 32 Jahre, keine Kinder. Intraoperativ, vorher Patietin, 32 Jahre, keine Kinder. Intraoperativ, nachher

Patientin, 29 Jahre, keine Kinder, vorher stehend Patientin, 29 Jahre, keine Kinder, vorher Steinschnittlage (SSL) mit Markierung Patientin, 29 Jahre, keine Kinder, postoperativ Steinschnittlage (SSL)

Eigene Patientendaten

  • Die Durchsicht der eigenen Patientendaten zeigte, dass sich im Zeitraum von September bis Dezember 2012 32 Patientinnen einer Schamlippenverkleinerung unterzogen. Die Altersspanne lag zwischen 16 und 61 Jahren mit einem Altersdurchschnitt von 33,4 Jahren.
  • Bezüglich der Lebenssituation waren 23 Frauen ledig, 9 Frauen verheiratet.
  • 25 Patientinnen hatten zum Zeitpunkt der Operation keine Kinder geboren, 2 Frauen hatten 1 Kind, 4 Frauen 2 Kinder und eine Frau 6 Kinder zur Welt gebracht. Der Durchschnitt lag somit bei 0,6 Kindern pro Frau.
  • 25 Frauen waren berufstätig (Tab. 3), 3 Schülerinnen, 1 Frau befand sich in Ausbildung und 3 waren Studentinnen.
  • Schmerzen bei sportlicher Betätigung beklagten 8 Frauen, in Ruhe 1 und beim Sitzen 3 Frauen.
  • Beschwerden beim Tragen enger Kleidung, Strings, Bikinis wurden von 10 Frauen angegeben. Eine mechanische Irritation im Intimbereich gaben 7 Patientinnen an. Eine ausgeprägte Asymmetrie lag bei 2 Frauen vor, weitere 2 beklagten Veränderungen nach Entbindung.
  • Psychischer Leidensdruck führten 6 Patientinnen an, 2 beklagten Partnerprobleme und 2 gaben an, unter Bemerkungen von Partnern/ Fremden zu leiden.
  • Der ästhetische Wunsch nach einer operativen Korrektur stand bei 23 Frauen im Vordergrund.
  • Der operative Eingriff wurde regelhaft in Steinschnittlage bei einer Operationsdauer zwischen 35-60 Minuten durchgeführt. 30 Eingriffe erfolgten ambulant, 2 dagegen unter stationären Bedingungen. Ursache dafür war in einem Fall die Kombination mit einer Brustoperation.
  • In Vollnarkose wurden 2 Labienkorrekturen durchgeführt, die restlichen 30 in Lokalanästhesie mit Sedierung. In allen Fällen wurde resorbierbares Nahtmaterial verwendet. Die Operationsaufklärung erfolgte, wie gefordert, schonungslos, insbesondere hinsichtlich möglicher Komplikationen.

Operationstechnisch fand die Keilexzision keine Anwendung, Abb. 1, Abb 2. Eine Klitorismantelstraffung wurde in 3 Fällen mit durchgeführt.

Die Nachbehandlung erfolgte nach einem standardisierten Schema mit Sitzbad, ggf. lokaler Bepanthen® Wund- und Heilsalbe, körperliche Schonung, Verzicht von sportliche Betätigung und Geschlechtsverkehr für mindestens 3 Wochen.

Patietin, 41 Jahre, ein Kind. Vorher Steinschnittlage (SSL) Patietin, 41 Jahre, ein Kind. Nach vier Wochen Steinschnittlage (SSL)

Patietin, 41 Jahre, ein Kind. Vorher Patietin, 41 Jahre, ein Kind. Nach acht Wochen

Fazit

Die durchschnittliche Altersgruppe im Bereich Anfang bis Mitte 30 Jahre lässt darauf schließen, dass bei den betroffenen Frauen eine reifliche Überlegung mit einem entsprechenden Reifeprozess über den Operationswunsch stattgefunden hat.

Tendenziell liegt ebenfalls eine höhere Bildung und Verständnis für den operativen Eingriff vor. Ebenso haben häufiger Frauen ohne Kinder und häufiger ledige Frauen den Wunsch nach einer Schamlippenverkleinerung.

Ästhetik scheint insgesamt eine größere Rolle zu spielen, als die medizinische Notwendigkeit. Das heißt letztlich: Weiblicher Anspruch dominiert die medizinische Notwendigkeit, bedeutet aber nicht nur Ästhetik !

Literatur

  1. Robert L. Dickinson (Atlas of Human Sex Anatomy, Krieger Pub Co., 1971)
  2. Jillian Lloyd et al.: Female genital appearance: 'normality' unfolds In: An International Journal of Obstetrics and Gynaecology (BJOG) Bd. 112, Nr. 5, S. 643–646)
  3. Geburtshilfe und Frauenheilkunde 69, 2009, 19

Quelle: derm (19) 2013, von Dr. med. Michaela Montanari

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